Bundespreis Demokratisch handeln für das Parlamentsprojekt der 10b

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Die Fachjury des Wettbewerbs Demokratisch handeln habe es nicht leicht gehabt, eine Entscheidung zu treffen und sei sehr begeistert gewesen von der Fülle überraschender Ideen und eindrucksvollen Engagements, heißt es in dem Schreiben an die Klasse 10b, in welchem diese darüber informiert worden ist, dass sie gewonnen habe und mit drei Vertreterinnen und Vertretern am Junify Demokratiefestival, welches vom 22. bis 24 Juni in Berlin stattfinden wird, teilnehmen darf.

Im Parlamentsprojekt der 10b ist es darum gegangen, dass die Schülerinnen und Schüler für einen Nachmittag ein Parlament konstituiert haben und in diesem Parlament ein Klimaschutzgesetz für den Landkreis Kronach haben ausarbeiten sollen. Dabei haben die jungen Parlamentarier sich in Fraktionen zusammengeschlossen, Fraktionsvorsitzende gewählt, die eigenen Ansichten ob des neuen Klimaschutzgesetzes gebündelt, Ausschüsse eingesetzt … Und einfach einmal für einen Nachmittag die Rolle eines Abgeordneten übernommen.

Schnell haben sie feststellen müssen, dass die Durchsetzung der eigenen Ansichten nicht einfach gewesen ist: So hat man sich den Debatten in den Fraktionen stellen müssen, im Anschluss daran hat man im Plenum eigene Ideen und Vorstellungen vorgestellt und sich den Zwischenfragen und Zwischenrufen ausgeliefert gefühlt … Und immer wieder dazwischen haben sich die Schülerinnen und Schüler gefragt, wie ein Abgeordneter diesen Stress zwischen Plenum, Fraktion und Ausschuss aushalten kann, wie ein Parlamentarier seine Ideen, seine Ansichten und Werthaltungen behalten kann ob der Tatsache, dass dieser sich immer wieder durch Gespräche, durch langen Debatten und durch kräftezehrenden Diskussionen durchkämpfen muss …

Demokratie lernt man nicht dadurch, dass man darüber redet, dass man deren Merkmale lernt; Demokratie erlernt man dadurch, dass man tut, dass man macht!

Getreu diesem Credo haben sich die Schülerinnen und Schüler einen Nachmittag bemüht, ein Klimagesetz zu schreiben. Ein waghalsiger Plan, eigentlich ein Wahnsinn! Sie haben es - es ist nicht anders zu erwarten gewesen - nicht geschafft. Dafür aber haben sie Demokratie gelebt: Sie haben in ihrem Plenarsaal gestritten und gerungen, sie haben debattiert und diskutiert, sie haben einsehen müssen, dass sie um des Kompromisses wegen nicht alles durchsetzen können, sie haben … Sie haben Demokratie gemacht!

Der Lohn für diese Anstrengung ist nun nicht nur der Bundespreis, nicht nur die Anerkennung, dass jenes Parlamentsprojekt in diesem laufenden Wettbewerbsjahr zu den 13 Prozent gehört, die sich gegen so viele andere Projekte durchgesetzt und deren Leistungen honoriert werden; der Lohn für diese Mühe ist, dass man nunmehr mit Gleichgesinnten in Berlin zusammenkommen kann, sich austauschen kann, der Lohn für diese Arbeit ist, dass man von Demokratie nicht nur gesprochen hat, sondern Demokratie erstritten hat!

Es ist kein Preis, den man einfach so erhält - weil man etwas eingereicht hat, weil man etwas getan hat, weil man existiert! Dies widerspräche dem Verständnis der Kultusministerkonferenz, welche diesen Wettbewerb empfohlen hat und welcher vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.

Es ist vielmehr eine Würdigung dieses Engagements, die Sichtbarmachung einer Verpflichtung seitens junger Demokraten, Volksherrschaft im Sinne einer konstruktiven Streitkultur zu leben.

Folglich freut sich die Klasse nicht nur darüber, Ende Juni nach Berlin fahren zu dürfen, sie ist neugierig darauf, Teil einer Ausstellung im Schöneberger Rathaus zu sein, sie ist gespannt auf das Demokratiefestival!

Wer weiß, wo dieser demokratische Geist noch hinführen mag …

 

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