Ein Abend voller Klassiker zum Fest

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Es war ein Abend der Klassiker, mit dem das Frankenwald-Gymnasium Kronach die alte Tradition des Weihnachtskonzertes wiederaufleben ließ – an neuem Ort, mit neuen Akteuren und doch auf dem gewohnt hohen Niveau. Das Publikum im fast vollbesetzten Kreiskulturraum dankte den Akteuren am Ende mit „Standing Ovations“.

„Ich habe mich seit Wochen auf diesen Abend gefreut“, machte Schulleiter Harald Weichert aus seiner Gefühlslage gleich zu Beginn des Konzertes kein Geheimnis. Dass dieses Konzert in dieser Aufmachung und trotz der vielen widrigen Umstände stattfinden kann, sei keine Selbstverständlichkeit, so der Schulleiter. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause musste der Neustart in den Chören und Ensembles erst einmal gemeistert werden. Dass diese „Zeitenwende“ bei den Akteuren eindrucksvoll gelungen ist, bewiesen die vielen neuen Akteure auf der Bühne, die, unterstützt von einigen erfahrenen Schülern, den Abend zu einem musikalischen Erlebnis machten.

Mit dem vom Technikbalkon gesungenen Andachtsjodler stimmten die Verantwortlichen der Fachschaft Musik, Sarah Claßen, Agnes Knorr und Christiane Stömer-Rauh den dunklen Saal auf einen abwechslungsreichen Abend ein. Die Überschrift dazu setzten die Adventsbläser, die schon in den Wochen zuvor die Schulfamilie musikalisch eingestimmt hatten: „It´s the most wonderful time of the year“! Immerhin sieben Schülerinnen und ein Schüler der Unterstufe wagten mutig den Neustart des Unterstufenchores, stimmkräftig unterstützt von drei Mitgliedern des großen Chores. Sauber intonierend zeigten sie, dass sie sich auch vor den mehrstimmigen Chorsätzen nicht scheuten, die ihre Leiterin ausgesucht hatte.

Die Titelmelodie aus dem Weihnachtsklassiker schlechthin brachte Anneliese Kästner am Flügel auf die Bühne. Spätestens jetzt, bei „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, war die weihnachtliche Stimmung auch im letzten Winkel des Kulturraumes zu spüren. Mit den „Christmas-Kids“ brachte ein Bläserquartett, harmonisch vom Flügel unterstützt, zwei weitere Weihnachtsklassiker zu Gehör, bevor Alina Gödel den Platz am Flügel einnahm. Mit „A spaceman came travelling“ hatte die zukünftige Abiturientin zunächst einen großen Titel des irischen Songpoeten Chris de Burgh ausgesucht, den sie ebenso wie „Jingle Bells“ und den Wham-Hit „Last Christmas“ mit großem musikalischem Einfühlungsvermögen präsentierte.

Drei weitere zukünftige Abiturientinnen bereicherten als Bläsertrio mit „Dany Boy“ und dem „Adventsjodler“ das Programm ihres letzten Weihnachtskonzertes. Auch Hannah Kelle, Michelle Suffa und Zoe Stadter werden dann vielleicht, so wie viele andere Anwesende, im nächsten Jahr als Ehemalige wiederkommen. Zurück auf der Bühne war auch Vivienne Hofmann, die mit „Winter Wonderland“ und dem Lennon-Hit „Happy XMas“ zwei weitere Klassiker präsentierte. Begleitet von Anneliese Kästner am Flügel zeigte sie einmal mehr die große Entwicklung, die ihre Stimme in den letzten Jahren genommen hat. Zahlenmäßig deutlich dezimiert betrat schließlich der Mittel- und Oberstufenchor die Bühne, was der Qualität des Auftritts aber keinen Abbruch tat. Christiane Stömer-Rauh hatte mit ihren vielen neuen Sängern an Text und Melodie gefeilt. Mit „Was nie ein Auge gesehen“ und „XMasTime“ bewies sie einmal mehr ihre Fähigkeit, auch in wenigen Proben ein harmonisch klingendes Ensemble zu formen.

In die größten Fußstapfen musste wohl Agnes Knorr als neuer Kopf der FWG-BigBand treten, nachdem ihr Vorgänger die Schule verlassen hatte. Dass der Generationswechsel bei Leitung und Ensemble geklappt hat, daran zweifelte nach „Rockin´ around the Christmas tree“ und einer sehr jazzigen Version des lateinischen Klassikers „Adeste fideles“ niemand mehr im Saal. Großer, langanhaltender und dankbarer Beifall waren der Lohn für alle Aktiven, die wieder ein Stückchen mehr Normalität zurück in die Schule und auf die Bühne gebracht hatten. Mit warmen Kuscheldecken und einen Glühwein für die Stimme bedankten sich die Mitwirkenden bei den drei Leiterinnen, bevor das Konzert nach alter Tradition mit einem gemeinsam gesungenen Lied ausklang.

(Artikel: Matthias Simon; Foto: Alicia Reschke)

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