Eine saubere Sache

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Kurz vor Beginn der Weihnachtsferien bekommen Schülerinnen und Schüler des Frankenwald-Gymnasiums hohen Besuch. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder hat bei seiner Stippvisite am FWG auch drei Umschläge dabei. Dahinter steckt das beeindruckende Engagement von Schülerinnen und Schülern sowie deren Lehrkräfte rund um die Einführung der Mülltrennung am Schulzentrum. Die Klasse 10c darf sich ganz besonders freuen.  

Seit seiner Gründung im Jahr 1977 hatte das Kronacher Schulzentrum einen Makel: Bis vor kurzem wurde der Abfall aller Schulen nicht getrennt. Grund genug für Schülerinnen und Schüler des Frankenwald-Gymnasiums, die Gruppe der „Umweltscouts“ zu gründen und diesen Makel zu beseitigen. Mit großer Unterstützung des Landratsamts wurde dieses Vorhaben in Rekordzeit erfolgreich umgesetzt. Um das dahinter steckende Engagement am Schulzentrum zu würdigen, zeichnete Gerhard Wunder als stellvertretender Landrat Anfang der Woche die drei Klassen aus, die sich beim neu etablierten Müllkonzept besonders hervorgetan haben. „Dass dieses Gemeinschaftsprojekt zwischen Schülerschaft, betreuenden Lehrkräften und der Schulleitung des FWG in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und den weiteren Schulen des Schulzentrums in gerade einmal zwölf Monaten umgesetzt wurde, ist beispielhaft“, lobte auch Ines Pfadenhauer den erfolgreichen Verlauf des Projekts. Die im Landratsamt für die Abfallwirtschaft verantwortliche Mitarbeiterin hatte dabei zusammen mit Thomas Mattes, Mitarbeiter des Landratsamts und zugleich Mitglied des FWG-Elternbeirats, selbst großen Anteil an dem erfolgreichen Projektverlauf. Immerhin waren sie die ersten Ansprechpartner, als die damals neu gegründeten „Umweltscouts“ des FWG mit der Idee aufkamen, dass das Müllkonzept am Schulzentrum nicht mehr zeitgemäß sei. Das war im Jahr 2020.

Doch dann kam Corona und verhinderte zunächst die weiteren Schritte und somit die Einführung der Mülltrennung. Im Oktober 2022 wurde das Thema erneut aufgegriffen. „Damit habt ihr im Zeichen des Umweltschutzes eure Zukunft ein Stück weit selbst in die Hand genommen und dabei früh erkannt, dass man bei diesem Projekt alle mitnehmen muss. Macht unbedingt weiter so!“, lobte Gerhard Wunder das großartige Engagement der Schülerschaft und der beiden betreuenden Lehrkräfte Teresa Schultheiß und Barbara Bornschlegel. „Die bei der Einführung aufgekommenen Kosten sind eine gute Investition in die Zukunft unseres Landkreises“, erläuterte der stellvertretende Landrat.

Immerhin mussten hierfür zehn neue Trennbehälter in den Räumlichkeiten des Schulzentrums aufgestellt werden. „In den Klassenzimmern steht lediglich noch ein grüner Abfalleimer für den Papiermüll. Alles andere wird in den Trennbehältern auf dem Flur entsorgt“, erläuterte Barbara Bornschlegel die konkrete Umsetzung vor Ort. All dem war ein gemeinsamer Besuch am Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasium in Kulmbach vorangegangen, das unter der Leitung von Oberstudiendirektor Horst Pfadenhauer die Mülltrennung selbst erfolgreich initiiert hatte.

Mit so viel Vorwissen und jeder Menge Vorarbeit hatten sich die Schülerinnen und Schüler des FWG mit Beginn des neuen Schuljahres sehr schnell an das neue System gewöhnt. Mit im Boot war natürlich auch Hausmeister Bernhard Geiger. „Von der Mülltrennung hat das gesamte Schulgebäude profitiert“, erklärte Schulleiter Harald Weichert stolz. Vorangegangen war dem Ganzen nämlich eine gut organisierte Informationskampagne durch Plakate und beschriftete Abfalleimer sowie eine intensive Begleitung des Projekts durch die „Umweltscouts“, für die beim Zusammenkommen am Montag Magdalena Pittroff, Hannah Holzmann und Luis Schütz vor Ort waren.

Auf große Resonanz stieß dabei die Idee des Landratsamts, zur Einführung des Systems den Wettbewerb „Die sauberste Klasse am FWG“ anzustoßen. Acht Wochen lang machten sich die Umweltscouts auf den Weg durch das Schulhaus, um regelmäßig zu überprüfen, wie gut das Trennsystem von den Klassen umgesetzt wird. Für den dabei ermittelten Titel der „saubersten Klasse des FWG“ hatte Gerhard Wunder einen Zuschuss von 100 Euro für die Klassenkasse der 10c sowie die Zusage für eine gemeinsame Klassenfahrt zur Müllverbrennungsanlage in Coburg im Gepäck. Der zweite Preis und somit 75 Euro für die Klassenkasse gingen an die 10b. Und auch die Jüngsten der Schulfamilie des FWG waren erfolgreich: 50 Euro erhielt demnach die Klasse 5a für ihren dritten Platz.

Auch die Siegmund-Loewe-Realschule hat das Trennsystem erfolgreich umgesetzt. Die Gottfried-Neukam-Mittelschule wird nach ihrer Generalsanierung hinzustoßen. „Zu gegebener Zeit werden die Trennbehälter auch in den angrenzenden Sporthallen sowie in der Mensa des Schulzentrums aufgestellt werden“, erläuterte Ines Pfadenhauer das weitere Vorgehen, bei dem sie allen Schulen wie bisher auch als Abfallberaterin kompetent zur Seite stehen wird.

-mts-

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