Kronach: Bericht über das Sommerkonzert des Frankenwald-Gymnasiums im Kreiskulturraum
Das Sommerkonzert des Frankenwald-Gymnasiums im Kreiskulturraum wird für Schulleiter Harald Weichert zum Abschiedskonzert und für alle anderen Gäste zu einem musikalischen Sommergenuss zwischen sensiblem Querflötenklängen und klanggewaltigen Pauken und Trompeten.
(Verfasst von Susanne Popp)
Kronach. „Das Frankenwald-Gymnasium Kronach ist ein Ort vieler Talente“. Mit diesen Worten eröffnete Schulleiter Harald Weichert vor kurzem sein letztes Sommerkonzert am Frankenwald-Gymnasium. Und er sollte Recht behalten, denn diese sehr vielfältigen Talente präsentierten im Kronacher Kreiskulturraum ein Feuerwerk an Musikalität sowie bemerkenswerte Spiel- und Singfreude.
Die sogenannte „Small Band“ – also die kleine, aber feine Nachwuchsband mit verschiedenen Instrumenten startete das sommerliche Potpourri mit ihren ersten Gehversuchen auf der „großen Bühne“ und präsentierte den „Disney March“ im Arrangement von E. Osterling, „Moving on“ und den „Baldarash blues“ von S.Watts unter der souveränen Leitung von Agnes Knorr.
Während des jeweiligen Umbaus von einem Ensemble zum nächsten führten Hannah Kestel und Emily Pötzinger charmant durch das Programm, mit passenden Erläuterungen zu den einzelnen Stücken sowie Interpreten.
„Traumflieger“ (A. & P. Schulze) und „Banuwa“ aus Liberia wurde durch den Unterstufenchor unter dem fordernden und fördernden Dirigat von Christiane Stömer-Rauh in sauberer Intonation und akkurater Absprache präsentiert. Man konnte den jungen Sängerinnen und Sängern die Freude beim Singen deutlich ansehen.
Die erste Solistin, das junge Talent Pauline Kempf, gestaltete den anspruchsvollen Walzer, op. 69, Nr. 2 von Frédérique Chopin sehnsuchtsvoll melancholisch mit gefühlvoll abgestuftem Piano und kraftvoller Walzerenergie. Ähnliche Melancholie, diesmal aus der ungarischen Puszta, im Wechsel mit einem temperamentvollen Csardas-Rhythmus gelang dem Saxophonisten Antonio Witsch, begleitet von C. Stömer-Rauh am Flügel mit dem „Divertissement Tzigane“ von Félix Antonini.
Ein bisschen Lagerfeuerstimmung brachten Helena Hebentanz und Marie Mantey zweistimmig singend mit ihrer Gitarre und Ukulele mit „Ring of Fire“ von J. Carter in den bunt geschmückten Kreiskulturraum.
Mit dem folgenden „Mamma-Mia-Medley“ entführten Anneliese Kästner und Greta Hänchen auf dem Flügel in die Welt der immer noch hörenswerten Abba-Titel. Gut aufeinander abgestimmt ließen sie ihre vier Hände über die Tasten fliegen, wechselten zwischendurch schnell die Seite. Beschwingt ging das Publikum in die Pause, in Vorfreude auf das, was noch kommen sollte.
Nun wurde es groovig mit Ute Walter und ihrer Schulband (Lilo Ehrsam, Moritz Brückner, Jonas Schnabrich, Anna Pfadenhauer, Laurenz Bätz und Jonathan Blinzler), die mit „One of us“ (E. Bazilian), „Shut up and dance“ (B. Berger, R. McMahon) und „Tage wie diese“ (A. van Holst, Campino) den Kreiskulturraum stimmkräftig und rhythmisch fetzig erfüllten.
Ganz anders trat Johanna Dietrich in ihrem Flötensolo (begleitet von C. Stömer-Rauh) mit ausgefeilter Blastechnik und klarem Rhythmus auf, als sie von D. Donjon „Die kleine Nachtigall“ und das Allegro non troppo aus der Sonatine op.388, Nr. 1 (Wilhelm Popp) sehr musikalisch interpretierte. Träumerisch ging es zunächst weiter mit Filmmusik von Y. Thiersen und der „Comptine d’un autre été“. Claire Neder versetzte hier mit ihrem einfühlsamen Musizieren rhythmisch präzise in die „Fabelhafte Welt der Amelie“.
Nun postierte sich der Mittel- und Oberstufenchor, um passend für unsere Zeit „I have a dream“ von M. Donnelly anzustimmen. Die saubere Intonation war hier, ebenso wie in „The Rose“ (A. McBroom, arr. von C. Stömer-Rauh), das prägnante Merkmal des Chores. Sehr einfühlsam begleiteten die Sängerinnen und Sänger die Solistin Vivenne Hofmann, die wieder aufhorchen ließ. Zum Mitsingen animiert wurde das Publikum danach mit „Wunder geschehn“ und Leuchtturm (Nena, J. Dehmel).
„Tympolero“ von W.J. Schinstine startete mit einem Feuerwerk an technischen Schwierigkeiten, die vom frischgebackenen Abiturienten Sven Schnappauf an den Pauken und seiner Begleiterin am Flügel, Christiane Stömer-Rauh, bravourös gemeistert wurden. Kaum hörbare Pianissimi mit klaren Rhythmen, präzise zwischen den beiden Musizierenden durch Augenkontakt abgestimmt, und rasante Tempi begeisterten die Zuhörer.
Den Abschluss bildete die „Big Band“ des FWG, die kurz zuvor in Kulmbach bei der MGF-Bigband Night gastiert hatte und dort wegen ihrer zusätzlichen Instrumente (Flöten und Klarinetten) als „etwas andere Bigband“ bezeichnet worden war. Sie brachte im Kreiskulturraum die Swing-Ära der 40er Jahre mit der passenden Stimme von Vivienne Hofmann und „Straighten up and fly right“ (I. Mills, arr. S. Byrne) auf die Bühne, gefolgt von „Autumn leaves“ (J. Kosma, arr. P. Blair) mit melodiöseren Klängen und dem typischen mehrstimmigen Sound einer Big Band. Agnes Knorr wusste die zahlreichen Instrumentalisten klar zu leiten, und sowohl beim folgenden „Everything“ (M. Bublé, arr. C. Payne), fröhlich und stimmkräftig von Vivienne Hofmann gesungen, sowie dem fetzigen „Gonna fly now“ aus “Rocky” (B. Conti, arr. V. López) das richtige Big Band-Flair zu geben.
Schulleiter Harald Weichert bedankte sich bei allen Mitwirkenden für diesen gelungenen Abend und alle beteiligten Musiklehrkräfte wurden von ihren Gruppen mit rührenden Worten und Geschenken bedacht, bis das Publikum in die laue Sommernacht entlassen wurde.